Bis heute steht der 40 Meter hohe Bogen als Zeichen für den spanischen Faschismus. Jenseits der touristischen Hauptrouten gehört er längst zu den vergessenen Monumenten der Stadt. Zwischen einem mehrspurigen Kreisverkehr an der A6 gelegen, stellt er mittlerweile mehr eine Ruine als ein historisches Wahrzeichen dar. Und wie viele Plätze und Orte im öffentlichen Raum dient er heute als Treffpunkt für Jugendliche. In seiner jüngsten Arbeit Sub Rosa (2017–2019) macht der französische Künstler Sylvain Couzinet-Jacques den Bogen zum Schauplatz seines Werkes. Die raumgreifende Video-Sound-Installation erweitert einen dokumentarischen Ansatz ins Konzeptuelle: Couzinet-Jacques’ stark verlangsamtes Slow-Motion-Video changiert zwischen bewegtem und unbewegtem Bild, zwischen Film und Fotografie. Aufgeteilt auf mehrere unabhängig voneinander editierte Filmspuren bricht Sub Rosa jede lineare Narration auf. Die Länge des Videos entspricht exakt den Öffnungszeiten von C/O Berlin und webt sich so in den realen Tagesablauf vor Ort ein. Bei jedem Ausstellungsbesuch werden stets individuelle und unterschiedliche Sequenzen der Arbeit zu sehen sein.
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